missio-Truck an der Von-Galen-Schule
Sensibilisierung zum Thema moderne Sklaverei
Die Ausstellung „Eine Welt. Keine Sklaverei.“ machte kürzlich Station an der Von-Galen-Schule in Eichenzell. An mehreren Tagen besichtigten Schülerinnen und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe der Haupt- und Realschule die kostenlose Ausstellung, um herauszufinden, was genau moderne Sklaverei ist, von der heute mehr als 50 Millionen Menschen weltweit betroffen sind.
Der missio-Truck bietet einen 25-minütigen Rundgang durch fünf thematisch gestaltete multimediale Räume, geführt von der virtuellen Begleitfigur „Chris“. Gruppen von drei Personen können so interaktiv die bedrückende Wirklichkeit moderner Sklaverei in verschiedenen Kontexten erkunden, z.B. auf Teeplantagen in Indien, in deutschen Fleischfabriken oder auch auf Kreuzfahrtschiffen. Dabei wird klar, was moderne Sklaverei auch mit unserem Leben in Deutschland zu tun hat.
Die Nutzung von Augmented-Reality (AR) verstärkt die Erfahrung während des Besuchs, indem die Gegenstände virtuell zum Leben erweckt werden. Das Orangensaftglas erzählt so vom Schicksal eines Geflüchteten aus dem Sudan, das Smartphone verweist auf Kinder, die auf Schrotthalden in Ghana arbeiten. Mit Originalobjekten, interaktiven Grafiken und virtuellen Begegnungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt werden die verschiedenen Formen moderner Sklaverei sichtbar gemacht.
Begleitend zur Ausstellung sammelten Schülerinnen und Schüler eines Religionskurses gebrauchte Handys in eigens dafür vorgesehenen Sammelboxen. „So kann ein kleiner Teil des Goldschatzes, der in den etwa 200 Millionen Handys, die ungenutzt in deutschen Haushalten herumliegen, gehoben werden“, erklärte eine Schülerin. Diese „Handyspende“ ist also im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert, da missio einen Teil des Recyclingerlöses in den Schutzengel-Center in Ghana investiert, um dort Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort zum Lernen, Spielen und Erholen zu bieten. „Mit dieser Handysammelaktion wird zugleich ein ganz praktischer Weg aufgezeigt, wie jeder einzelne von uns einen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten kann“, betonte eine Lehrkraft.
Besonders freuten sich Schulleitung, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler über den Besuch von Weihbischof Dr. Karlheinz Diez und einer Delegation des Bistums Fulda. Nicht nur äußerst interessiert schauten sich die Gäste die Ausstellung an, sondern sie verliehen auch den fleißigen Schülerinnen und Schülern, die die gebrauchten Handys sammelten, die Plakette „Aktion Schutzengel“.