Ruthild Mikulasch in den Ruhestand verabschiedet
Im Rahmen einer Feierstunde wurde die Lehrerin Ruthild Mikulasch an der Von-Galen-Schule zum Ferienbeginn in den Ruhestand verabschiedet.
1961 im südhessischen Windecken geboren, zeigte Ruthild Mikulasch schon früh in ihrer Kindheit ihre Leidenschaft für Kunst und Biologie, die sie später auch zu ihren Unterrichtsfächern machte.
Nach dem Studium für das Lehramt an Haupt- und Realschulen an der Justus-Liebig-Universität Gießen folgten 1984 das Erste Staatsexamen, einige Jahre der Elternzeit und schließlich das Referendariat, das Ruthild Mikulasch in der Zeit von 1991 bis 1993 an der Konrad-Adenauer-Schule in Petersberg absolvierte und mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss.
Doch der Weg zu ihrem Traumberuf war hart und steinig. Aufgrund der damaligen „Lehrerschwemme“ gab es lange Zeit Einstellungsstopps für Lehrkräfte. Daher nutzte Ruthild Mikulasch die Zeit für eine Erweiterungsprüfung im Fach Deutsch, die sie 1997 mit sehr gutem Erfolg ablegte. Als Lehrkräfte wieder gesucht wurden, trat Ruthild Mikulasch im Jahr 2000 in den hessischen Schuldienst ein. Die passionierte Lehrerin fand zunächst an der Sturmiusschule in Fulda eine erste schulische Heimat, wurde jedoch 2008 an die Von-Galen-Schule Eichenzell abgeordnet und schließlich ein Jahr später ganz dorthin versetzt, als der Hauptschulzweig der Sturmiusschule aufgelöst wurde.
Schulleiterin Bianka Roth überreichte Ruthild Mikulasch ihre Versetzungsurkunde in den Ruhestand und bedankte sich auf sehr persönliche und herzliche Weise bei der engagierten und von allen sehr geschätzten Lehrerin. „Sie zeigten Ihren Schülerinnen und Schülern, dass sie Großes erreichen können, wenn sie an sich glauben. Sie waren für viele Schülergenerationen eine Klassenlehrerin, ja eine ’Klassenmama‘, die stets ein offenes Ohr für ihre Kinder hatte und die immer zur Stelle war, wenn es ein Problem oder einen Konflikt gab. Bei Heimweh auf Klassenfahrten gaben Sie Ihren Kindern Glückstee. Gut, dass die Schülerinnen und Schüler nicht wussten, dass es nur Kamillentee war, denn schon standen auch andere Kinder Schlange für einen Tropfen Glück!“ Ihr persönliches Motto „Kinder zurechtlieben, Defizite ausgleichen!“ habe die pädagogische Arbeit von Ruthild Mikulasch fortwährend geleitet. Sie habe stets den Menschen wahrgenommen und ihn wertgeschätzt. Dies habe die leidenschaftliche Lehrerin ausgezeichnet.
„Mir war immer die vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig, vor allem das Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen“, blickte Ruthild Mikulasch auf ihre Dienstzeit zurück. Sie habe nun endlich Zeit für viele kreative Projekte und verknüpfte den Begriff „Zeit“ mit ihren drei Unterrichtsfächern Kunst, Biologie und Deutsch, dargestellt im Gemälde „Die Lebensstufen“ von Caspar David Friedrich, einer Baumscheibe mit vielen Jahresringen und einem Gedicht von Hermann Hesse.
Ihr persönlicher Dank galt ihrer Familie, vertreten durch ihren Ehemann und ihren jüngsten Sohn.
Für den Personalrat sprachen Achim Herchenhan und Patricia Grobecker ihre Glückwünsche aus und übereichten neben einem Präsent ein von den Lehrkräften gestaltetes Memory-Spiel. Die Fachbereichsleiterinnen Martina Ziemann und Melina Werner überraschten mit einem originellen Gedicht und weiteren Präsenten der Fachschaften Deutsch und Kunst. Auch die Tischnachbarinnen der neuen Pensionärin hatten sich neben einer „süßen“ Überraschung etwas Originelles einfallen lassen: Damit ihre ehemalige Kollegin die Lehrkräfte der Von-Galen-Schule nicht vergesse, bekam jedes Mitglied des Kollegiums eine unbeschriebene, aber mit der Adresse der frisch gebackenen Pensionärin versehene Postkarte, auf der jeweils eine Kalenderwoche notiert war. Auf diese Weise bekomme Ruthild Mikulasch jede Woche Post von ihren ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. Letztlich sorgten Diana Bott, Sebastian Albrecht und Dennis Ankert mit einem auf Ruthild Mikulasch gedichteten Lied für viele Lacher und gute Stimmung. Unter Leitung der Musiklehrer Constantin Kuhn und Dennis Ankert wurde die Feierstunde von der Klasse H6 musikalisch umrahmt, deren Klassenlehrerin Ruthild Mikulasch zwei Jahre lang war.