Umwelt und Nachhaltigkeit auf der Spur

Für ihr besonderes Engagement im Bereich Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung haben das Hessische Kultusministerium und das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der Von-Galen-Schule Eichenzell die Auszeichnung „Umweltschule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft“ verliehen.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, erklärt die kommissarische Schulleiterin Bianka Roth. „Das Ministerium würdigt damit unsere Leistungen, unseren Schülerinnen und Schülern das Wissen zu vermitteln, mit dem sie einen nachhaltigen Lebensstil entwickeln können.“ Die gesamte Schulgemeinde habe die Auszeichnung, die zwei Jahre gültig ist, verdient, betont Roth, die allen dankt, die sich engagiert haben. „Und das waren praktisch alle – von der Schulleitung bis zum Hausmeister, von Eltern und bis zu Partnern außerhalb unserer Schule.“

Dabei wurde eine Vielzahl von kreativen Unterrichtsprojekten geplant und durchgeführt, etwa die ganzheitliche Aktion „Von der Knolle zur Pommes“ in Zusammenarbeit mit dem „antonius – Netzwerk Mensch“: Am „antonius-Hof“ lernten die Schülerinnen und Schüler zunächst, wie Kartoffeln nach ökologischen Richtlinien angebaut werden. Dann wurden sie bei der Sortierung und dem Nachschälen der Knollen selbst aktiv. Teamarbeit war angesagt. Dabei arbeiteten sie genauso selbstverständlich mit Menschen mit und ohne Behinderung zusammen wie dann wenig später im Bistro „antons – meet and eat“. Hier stellten sie Pommes her, um sie später selbst zu verspeisen. Ganz nebenbei machten sie Erfahrungen mit Abläufen eines regionalen Betriebes und lernten, dass die drei großen Nachhaltigkeitsaspekte Ökonomie, Ökologie und Soziales keine Widersprüche sind, sondern gelebt werden können. Die nachhaltigen Unterrichtsziele, wie einerseits die Wertschätzung von Menschen, die „anders“ sind, und andererseits die von Lebensmitteln, wurden mit viel Spaß erreicht.

Auch in anderen Unterrichtseinheiten lernten die Schülerinnen und Schüler, Produkte neu kennen, die sonst gedankenlos konsumiert werden. So wurde in der Hessenmühle Brot gebacken. Bei einem Apfelprojekt wurde – mit Unterstützung des Rhöner Umweltmobils„RUMpel“ – eigener Apfelsaft hergestellt. Der Corona-Pandemie zum Opfer fiel leider die Produktion von Ringelblumensalbe, doch immerhin waren die umfangreichen Vorbereitungen (Anlage eines Hochbeetes, Aussaat und Pflege der Ringelblumen, Ernte, Trocknen und Reinigen der Blüten) bereits abgeschlossen.

Natürlich kamen auch rein ökologische Themen nicht zu kurz. Seit der Aktion „Sauberhafter Schulweg“ ist Umweltverschmutzung für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler kein abstrakter Begriff mehr. Anderen wurde der Wert von „Müll“ erlebbar gemacht und „Upcycling“ als möglicher Weg aus der Wegwerfgesellschaft vorgestellt: Im Projekt „Alter Müll in neuem Licht“ wurden Lampen aus Abfallmaterial gebaut. Aus alten Chipsrollen bastelte ein Kurs „Solar-Hotdog-Cooker“.

Auch das aktuelle Thema Insektensterben, insbesondere das Bienensterben, wurde vertieft, als es im Biologieunterricht zum Lehrbienenstand Neuhof ging. Schulweite Spendenaktionen wie „Zahnbürsten für ein Hilfsprojekt in Kamerun“ oder „Gebrauchte Schuhe für ein Inklusionsprojekt in Georgien“ brachten den Schülerinnen und Schüler die globale Armutsproblematik ins Bewusstsein.

„Die Vielfalt der Nachhaltigkeitsprojekte ist Ausdruck des Engagements und der Kreativität des Kollegiums“,erklärt Klaus-Otto Lindemann, Koordinator für Nachhaltigkeit der Von-Galen-Schule. „Unsere Schülerinnen und Schüler dürfen gespannt sein, welche Denkanstöße wir ihnen weiterhin geben werden, um ihre eigene Zukunft aktiv und nachhaltig gestalten zu können. Dabei geht es letztlich immer darum, nicht auf Kosten künftiger Generationen oder Menschen anderer Regionen der Welt zu leben.“

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